USA: Alexandria, VA
Unser Austauschpartner in den USA ist die Thomas Jefferson High School for Science and Technology, eine der besten naturwissenschaftlich orientierten High Schools der USA
Impressionen über den USA-Austausch
Die Nervosität fiel wie ein Stein von uns ab, als wir nach monatelangem Warten Ende August 2017 endlich unsere Reise in die USA antraten.
Bei der Ankunft in Boston wurde uns klar, dass das Warten sich gelohnt hatte. Was für eine Stadt! Hier mischen sich vertraute Elemente, die die ersten Siedler aus Europa mitbrachten, mit dem unbeschreiblichen Trubel einer amerikanischen Großstadt. Allein in diese unbekannte Atmosphäre einzutauchen, war fantastisch. Diese Erfahrungen dann mit einer so tollen Gruppe von Menschen zu teilen, machte es noch viel besser.
Wir verbrachten knapp vier Tage in Boston. Nach dieser, wenn auch kurzen, sehr eindrucksvollen Zeit, setzten wir uns dann in Richtung Washington D.C. in Bewegung, wo wir in die Obhut unserer Gastfamilien gelangten. Und hier wurde deutlich, was wir in den letzten Tagen beim Kontakt mit Fremden in Boston schon erahnt hatten: die unglaubliche Warmherzigkeit der Amerikaner. Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich behaupte, dass das Interesse an und die Fürsorge und die Bemühungen aller Familienmitglieder um uns rührend waren.
Während uns jene am Wochenende in das amerikanische Leben abseits des Schulalltags einführten, begaben wir uns unter der Woche zur Thomas Jefferson High School for Science and Technology, eine der besten naturwissenschaftlich orientierten High Schools der USA. Dass diese ihren Ruf verdient (ein Professor der Harvard University hatte uns bereits in der Bostoner Metro von ihrer großartigen Reputation berichtet), wurde dann bereits bei der ersten Besichtigung mehr als deutlich. Nur ein paar Beispiele: An dieser Schule lassen sich nebst einer Vielzahl von 3D-Druckern auch eine exzellent eingerichtete Schreinerei, eine nicht minder gut ausgestattete Schlosserei (perfekt passende Plastikteile, Holz und Metall für das Bauen von Robotern) sowie unzählige Aquarien (Meeresbiologie!) und ein eigenes Planetarium finden.
Neben dem Schulbesuch mit unseren Austauschpartnern unternahmen wir an einigen Tagen Exkursionen, um uns mit der Hauptstadt der Vereinigten Staaten vertraut zu machen. So schauten wir uns natürlich all die typischen Sehenswürdigkeiten an, wie z.B. das Weiße Haus (leider nur von außen) oder das Washington Monument (auch nur von außen – es wurde gerade saniert), erhielten aber auch Zugang zu für normale Touristentouren eher untypischen Orten, wie z.B. dem Supreme Court.
So gern man auch Zeit zu Hause verbringt – es ist eine fantastische Erfahrung für zwei Wochen in eine in jeder Hinsicht komplett neue Umgebung zu kommen.
Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser Intensität vergingen die zwei Wochen dann wie im Flug. Der einzige Trost bei unserer Abreise war die Aussicht darauf, zumindest unsere Austauschpartner noch mindestens einmal, dann in München, wiederzusehen. Wir freuen uns schon auf sie und hoffen, ihnen eine genauso gute Zeit bereiten zu können wie sie uns!
(Text: Ben Thiekötter)
Frankreich: Vannes und Lyon
Seit Jahren haben unsere SchülerInnen der 9. und 10. Jahrgangsstufen die Möglichkeit, an zwei alternierenden Schüleraustauschen teilzunehmen. Schon lange treffen sich jedes zweite Jahr KlenzeanerInnen mit SchülerInnen des Lycée Alain-René Lesage in Vannes in der Bretagne.
Seit 2018 haben wir nun eine neue zweite Partnerschule in Lyon: das Lycée Public de Saint-Just.
Ein paar Impressionen aus Vannes:
Angekommen bei den süd-bretonischen Austauschpartnern, müssen wir sehr früh am nächsten Morgen los, da die Familien in kleinen Dörfern rund um Vannes verteilt wohnen und wir bis zu einer Stunde mit dem Schulbus fahren müssen, um zur Schule zu gelangen. Im Grunde genommen das komplette Gegenteil von unserem Münchner Stadtleben.
Es erwartet uns ein bunt gemixtes Programm zu dem viele bretonische Spezialitäten mit Karamellbonbons, Macarons, verschiedenste Gâteaux, sowie Crêpes, Galettes und natürlich auch Muscheln gehören. Wir kosten aber auch vom Schulleben und merken schnell, dass wir lieber in Deutschland in die Schule gehen. Es gibt viel zu sehen: die Méghalites von Carnac (uralte Steine), die wilde Küste des Atlantiks, Nantes, alte Dörfchen mit Fachwerkhäusern… Und natürlich erleben wir jeden Tag das normale Leben in den französischen Familien. Wir verstehen uns immer besser (notre français s’améliore!), bis wir am Ende ganz traurig der Abfahrt entgegensehen, denn aus Fremden sind Freunde geworden. So stellt sich also die Frage: „Vannes“ sehen wir uns wieder?
Und hier ein paar Eindrücke von dem Austausch mit Lyon:
Nach der 300 km/h schnellen Fahrt mit dem TGV nach Lyon haben wir sofort festgestellt, dass die nächste Woche in der Gesellschaft der überaus sympathischen französischen Familien kein Problem darstellen würde.
Der Schulbesuch in der Seidenweberstadt war für die ganze Woche vorgesehen und so war das Staunen am nächsten Morgen groß als wir feststellen konnten, dass das 1885 erbaute Lycée eher aussieht wie eine Filmkulisse als eine Lernanstalt. Die folgenden fünf Tage wurde mittags in der hauseigenen Mensa mit Blick über die Dächer von Lyon gespeist und auch sonst haben wir viel Zeit in den denkmalgeschützten Klassenzimmern verbracht. Obwohl das Lycée schon selbst Museumscharakter hat, gab es noch viele andere Dinge zu sehen:
Das „Musée Lumière“ über die Erfindung des Films durch die beiden Brüder Lumière, im „Musée gallo-romain“ und den gut erhaltenen Ruinen des Amphitheaters der Römer erfuhren wir viel Spannendes über die Vergangenheit Lyons. Modern wurde es vor allem beim Besuch des Viertels der „Confluence“ (dt.: Zusammenfluss, da hier die Flüsse Saône und Rhône aufeinandertreffen). Hier steht ein futuristisches Museumsgebäude, das übrigens von den gleichen Architekten erbaut wurde, wie in München die BMW-Welt.
Wir waren alle sehr angetan von der Vielfalt der kulinarischen Hauptstadt seit Paul Bocuse und der drittgrößten Stadt Frankreichs.