Zu den wenigen Gymnasien, die diese doch eher exotisch anmutende Sprache anbieten, gehört das Klenze-Gymnasium. In Kooperation mit dem Dante-Gymnasium gibt es die Möglichkeit, ab der 11. Jahrgangsstufe 1 Chinesisch als neu einsetzende, spät beginnende Fremdsprache zu wählen. Bei diesem Modell ist Chinesisch kein Wahlfach, sondern muss als Pflicht- und damit Vorrückungsfach in den Jahrgangsstufen 11 – 13 verbindlich belegt werden, wobei die erste bzw. in der Regel die zweite Fremdsprache (Latein oder Französisch) ersetzt wird. Aufgrund der relativ großen Anforderungen geht die Wahl des Faches einher mit dem Besuch eines kurzen Schnupperkurses während der 10. Jahrgangsstufe, der den Schülerinnen und Schülern einen guten Eindruck von den Inhalten des Faches vermittelt. In der 11. Klasse wird Chinesisch als spät beginnende Fremdsprache in vier Wochenstunden unterrichtet, in der Kollegstufe in drei Wochenstunden.
Im Unterricht selbst erlernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur die Sprache selbst, sondern erfahren auch viel über Chinas lange Geschichte und faszinierende Kultur, wobei auch aktuelle Entwicklungen nicht außer Acht gelassen werden. Selbstverständlich wird sehr großer Wert auf das Erlernen der chinesischen Schriftzeichen gelegt, was zwar viel Fleiß erfordert, aber mit nicht mehr als sieben Zeichen pro Woche sehr gut zu bewältigen ist und durchaus auch eine interessante Aufgabe darstellt, da sehr viele Zeichen mannigfaltige Deutungen und Erklärungen vor dem geschichtlichen Hintergrund bieten und somit eng mit der chinesischen Kultur verbunden sind. Es lässt sich sagen, dass sich Chinesisch in der Tat von allen anderen Fächern unterscheidet; es ist aber mit kontinuierlichem Lernen – eine extrem wichtige Voraussetzung, um nicht den Anschluss zu verlieren – nicht unbedingt schwieriger, aber auf jeden Fall eine neue und äußerst interessante Erfahrung und natürlich ebenfalls ein nicht außer Acht zu lassender Vorteil auf dem Arbeitsmarkt.
Jing Zulehner
1 Dies hat sich im Vergleich zum G8 geändert!