Am 19.10.2021 hielt Olaf Hintze, ein Zeitzeuge aus der DDR, für die Schülerinnen und Schüler der Q12-Geschichtskurse von Frau Zwick und Herrn Dr. Stanke einen Vortrag.
Nachdem er die allgemeine Lage in der DDR sehr bildhaft darstellte, erzählte er die wichtigste Episode seines Fluchtversuchs aus der DDR über Ungarn und Österreich nach Westdeutschland.
Hintze wurde von der ungarischen Grenzpolizei verhaftet und dachte, er müsse jetzt für 10 Jahre ins Gefängnis in der DDR. Aber als die Grenzer mit ihm im Auto Richtung Stadt fuhren, hielten sie an einer verlassenen Straßenkreuzung mitten im Nichts an und ließen ihn laufen. Er wusste nicht recht, ob er vor Glück, weil er nicht ins Gefängnis musste, oder vor Unglück, dass die Flucht nicht geklappt hatte, weinen sollte.
An diesen Grenzbeamten sieht man, dass auch menschliches Verhalten in einer Diktatur durchaus möglich ist, man auch hier nicht immer Dienst nach Vorschrift machte und man wie hier auch Menschen vor persönlichem Unglück bewahrte.
Es war spannend zu erfahren, was die Gedanken während einer Flucht sind. Nach dem Vortrag konnten die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen, was sie lebhaft taten.