Was hat Sie dazu bewegt, die Schule zu wechseln?
Ich habe mir gedacht, ich brauche mal eine neue Herausforderung, weil ich ja schon sehr, sehr lange am Dante-Gymnasium war. Ich wollte aber nicht unbedingt mein persönliches Umfeld wechseln, und als dann die Ausschreibung dieser Stelle kam, dachte ich mir, ich probiere es mal. Und nun bin ich hier!
Was gefällt Ihnen bisher am meisten hier?
Dass alle sehr freundlich sind und dass ich sehr nett aufgenommen wurde. Frau Dr. Rappel hat mir einen lieben Willkommensgruß auf den Schreibtisch gestellt, vom Personalrat habe ich einen schönen Blumenstrauß im Lehrerzimmer überreicht bekommen, und zusätzlich hat mir Frau Gmeinwieser eine ganz besondere Willkommenskarte gebastelt, das alles hat mich sehr gefreut! Die Willkommenskultur hier finde ich sehr schön!
An welchen Schulen waren Sie bisher?
Ich war wie gesagt am Dante-Gymnasium, das Referendariat habe ich am Wilhelmsgymnasium gemacht. Anschließend war ich im Zweigschuleinsatz in Friedberg, und meine erste Stelle war in Bad Tölz. Dort war ich eineinhalb Jahre, und dann war ich noch am Luitpold-Gymnasium.
Was stört Sie an der Coronapandemie am meisten?
Dass wir uns so lange nicht sehen konnten, der Distanz- und der Wechselunterricht, der fehlende Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern und zu den Menschen insgesamt. Da geht es mir wie euch auch, ich bin jetzt froh, dass wir uns wieder sehen können. Die Masken stören mich überhaupt nicht, ich würde meine Maske zum Schutz auch noch tragen, wenn die Maskenpflicht fällt.
Welche Fächer unterrichten Sie?
Ich unterrichte Deutsch und Englisch.
Welche Klassen haben Sie derzeit?
Am „Dante“ habe ich noch einen Q12-Kurs in Englisch, hier die 9e in Deutsch und die 10c in Englisch.
Waren Sie immer gerne Lehrerin?
Ja, eigentlich schon. Ich komme aus einem Lehrerhaushalt, mein Opa war schon Lehrer, und irgendwie kann ich nichts außer Deutsch und Englisch (lacht).
Würden Sie denn gerne noch etwas anderes können außer Deutsch und Englisch?
Ja, früher hatte ich so Träume, da wollte ich gerne in die Verwaltung und die Organisation des Goethe-Instituts. Ich habe mich darum sehr bemüht, auch mal ein Praktikum in Lyon gemacht. Aber es ist sehr schwer, dort nicht nur in die Sprachschiene, also in den Deutsch als Fremdsprache-Unterricht, zu geraten. Mich haben viel mehr die Leitungsaufgaben interessiert, aber beim Goethe-Institut muss man sehr, sehr gut sein, gute Kontakte haben und sich richtig durchbeißen. Außerdem wollte ich gerne Kinder haben. Wenn man für das Goethe-Institut arbeitet, muss man damit rechnen, dass man alle 5 Jahre in ein anderes Institut kommt, und dann ist das mit der Familienplanung schwierig.
Haben Sie schon Projekte am „Klenze“?
Momentan ist unser großes Projekt die Ukraine und die Gespräche mit Eltern, die ihre Kinder gerne hier anmelden möchten. Gleichzeitig ist es ja schwer, für alle eine Lösung zu finden, denn es passt auch nicht jedes Kind hier an unsere Schule. Die sogenannten Pädagogischen Willkommensgruppen sind gerade in Planung.
Was machen Sie an Ostern?
Das ist eine schöne Frage (lacht). Wir machen ein Osterfrühstück, meine erwachsenen Söhne, die nicht mehr in München leben, kommen zu Besuch, und wir frühstücken zusammen bei meiner Schwiegermutter.
Welchen Beruf haben Ihre Söhne?
Der eine ist angehender Politologe und der andere ist Kaufmann.
Waren Sie an den anderen Schulen immer Lehrerin?
Zuerst war ich normale Lehrkraft, dann war ich fast 10 Jahre lang Fachschaftsleitung für das Fach Englisch. Anschließend war ich in der erweiterten Schulleitung, dann Mitarbeiterin in der Schulleitung und jetzt stellvertretende Schulleiterin.
Sie haben ja bereits gesagt, dass Sie von den Lehrerinnen und Lehrern freundlich empfangen wurden, aber welchen Eindruck haben Sie denn von den Schülerinnen und Schülern hier am „Klenze“?
Nur den besten. Ich finde, ich habe zwei entzückende Klassen. Es ist ja auch schwierig, sich umzustellen für die Schülerinnen und Schüler, aber sie haben mich sehr nett aufgenommen und sind sehr freundlich zu mir.
Wie finden Sie den Standort Lipowskystraße?
Ich finde ihn „nicht schlimm“. Natürlich ist es ein anderes Ambiente und etwas umständlich. Ich habe dort Englisch, mit den Wörterbüchern ist das dann zum Beispiel kompliziert, es klappt aber insgesamt sehr gut.
Freuen Sie sich auf das neue Gebäude?
Ja natürlich, ich bin schon sehr gespannt. Neulich war die Bauleiterin vom Referat für Bildung und Sport da. Ich war dabei, als Herr Mayer ihr die Baustelle gezeigt hat und erklärt hat, wie das neue Lernhaus geplant ist und wie die Übergänge in das alte Gebäude gedacht sind. Ich hoffe, dass wir das neue Lernhaus fristgerecht bekommen.
Wie würden Sie ihre ersten Wochen am „Klenze“ beschreiben?
Da ist viel über mich hereingebrochen. Jede Schule ist ja anders organisiert. Das habe ich auch ein bisschen unterschätzt. Am „Dante“ kenne ich wirklich alles auswendig. Als ich hierher gekommen bin, dachte ich, die Abläufe kenne ich. Aber dann merkt man schnell, so einfach ist es nicht, weil die Verwaltungsabläufe doch anders sind. In den Faschingsferien konnte ich mich aber in Ruhe umschauen, ich lerne noch viel und werde im Moment noch sehr gut begleitet.
Haben Sie einen langen Schulweg?
Nein, aber ich stehe um 6 Uhr auf. Ich finde um 6 Uhr aufstehen nicht schlecht, dann kann man noch ein wenig Gymnastik machen, genug Kaffee trinken und sich auf den Tag vorbereiten.
Was wünschen Sie sich am meisten, was sich schnell wieder normalisieren soll?
Was sich derzeit jeder wünscht, die weltpolitische Lage. Dass es im Moment keine Lösung zu geben scheint, das beschäftigt mich sehr.
Haben Sie Frau Mayr gekannt?
Ich habe sie beruflich gekannt, da wir über die Hallenverteilung für den Sportunterricht reden mussten, da ich am „Dante“ geholfen habe, den Stundenplan zu machen. Wir mussten abstimmen, wer wann welche Halle bekommt. Für Chinesisch mussten wir auch schulübergreifend wegen der Räume kommunizieren, und sie hat mich auch sehr lieb eingearbeitet. Ich kannte sie nicht gut, aber ich habe sie durchaus ein bisschen kennengelernt.
Was würden Sie spontan hier ändern?
Ich würde einen Lift einbauen. Ich kenne das vom „Dante“, das ist ja eine Inklusionsschule, da gibt es z. B. auch eine Rampe für Kinder, die körperlich beeinträchtigt sind. Das neue Lernhaus am „Klenze“ hat ja dann einen Lift, sodass man zum Hauptgebäude gelangen kann. Ein Aufzug war hier halt damals nicht geplant.
Was ist ihr Lieblingszitat?
Ich habe kein Lieblingszitat. Aber mir fällt mein Poesiealbum ein. Wir mussten gerade das Haus meiner Mutter ausräumen, und da ist mir ein Poesiealbum aus meiner Kindheit in die Hände gefallen. Da habe ich lustige Sachen entdeckt.
Herzlichen Dank für das Interview!
Das Gespräch mit Frau Ulrich führten: Hanna Dankesreiter, Leni Hackl, Anna Mückl, Johannes Weinand ( 7c ), Wahlkurs Klenzereporter (Dr. Franz)